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Klara Ipek, 22 Jahre, DTB, 3. Jahrgang
Warum hast du dich für das Doppelstudium zum deutsch-türkischen Recht an der Universität zu Köln und der Istanbul Altınbaş Üniversitesi entschieden?

Ich habe mich für den Deutsch-Türkischen Bachelorstudiengang entschieden, weil ich mich nicht entscheiden konnte, ob ich meinen Lebensmittelpunkt in Deutschland oder in der Türkei haben will und weil mir das Studium die Chance geboten hat mit dem Abschluss Staatsexamen und Hukuk lisansi jeweils nach Absolvierung des Referendariats in beiden Ländern arbeiten zu können. Ich habe mir zudem erhofft, durch das Eintauchen in verschiedene Rechtsordnungen, auch Arbeitsfelder kennenzulernen, mit denen man beide Länder verbinden kann. 

Wie hast du das Studium finanziert?

Ich habe mich um ein Stipendium von der Heinrich-Böll-Stiftung beworben und dieses auch erhalten und gleichzeitig habe ich noch Unterstützung durch meine Eltern bekommen. Ich habe auch gearbeitet, im Zentrum für Internationale Beziehungen an der Uni Köln, aber erst ab meinem dritten Semester, weil ich in den beiden ersten Semestern Zeit zur Orientierung gebraucht habe. In Istanbul habe ich auch ERASMUS Unterstützung erhalten. Andere Mitstudierende von mir haben für die Zeit in Istanbul auch DAAD Stipendien und BAföG bekommen.

Was war deine schönste Erfahrung/dein schönstes Erlebnis im Studium?

Eine sehr schöne Erfahrung in Köln war, als wir mit meinem Studienjahrgang unsere erste Veranstaltung organisiert haben. Generell war ich davon sehr beeindruckt, dass so viele Menschen von verschiedenen gesellschaftlichen, politischen Erfahrungshintergründe zusammen studieren, aus Deutschland aus der Türkei, aus verschiedenen Familien. Als wir zusammen eine Veranstaltung zur Verfassungsänderung in der Türkei organsiert hatten, hatten wir zum ersten Mal die Chance gemeinsam über diese Themen zu diskutieren und das hat mir total gefallen. Meine sehr persönliche schöne Erfahrung war, als wir gemeinsam nach Istanbul gewechselt sind, da waren wir nur noch eine Handvoll an Personen aus unserem Jahrgang, und dort zum ersten Mal zusammen Fähre gefahren sind, von der europäischen auf die asiatische Seite. Das Gefühl, dass wir zusammen jetzt Istanbul erkunden, im milden September. Das war sehr schön.

Welcher Ort ist dein Lieblingsort in Köln/Istanbul?

In Istanbul ist mein Lieblingsort das Café Teayatro Besiktas, dort habe ich auch gewohnt, an einem Hügel, wo man sehr schön lesen und Kaffee trinken, und auch mal die Hektik der Stadt vergessen kann. In Köln ist mein Lieblingsort am Rhein, Richtung Süden, dort wo ich auch wohne, einfach am Rhein entlangzulaufen. 

Was wolltest du Professor Atakan und Professor Mansel immer schon sagen?

Wenn ich ihnen jetzt etwas sagen müsste, dann würde ich mich bedanken für ihr persönliches Engagement. Wir kennen beide persönlich und was ich ihnen sagen würde ist, dass sie weiterhin Veranstaltungen in und um den Studiengang unterstützen sollten, bei denen Studierende miteinander in Kontakt kommen, auch von anderen Studiengängen, einfach um den Austausch aufrechtzuerhalten, weil das sehr wichtig für uns ist. Dieser Studiengang ist eine Plattform, sich über gesellschaftliche Themen zu unterhalten, was man sonst nicht hat. Dafür sind wir immer sehr dankbar.

Würdest du dich für das Programm noch einmal entscheiden?

Ja würde ich. Es ist mit einem hohen Arbeitsaufwand verbunden, aber es lohnt sich jede Minute in beiden Ländern leben zu können. Ich würde es jederzeit nochmal tun.

Wo siehst du dich in 10 Jahren?

In Deutschland oder der Türkei, das ist die große Frage. Ich kann mir vorstellen erstmal als Juristin in Deutschland tätig zu sein, und ein Arbeitsfeld zu finden, was mich mit meiner Arbeit in die Türkei bringt, hoffentlich im öffentlichen Recht.