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Türkisch-Deutsche Universität, Istanbul

Photo: İbarihim Halil Uyğur CC0 Public Domain

Die Türkisch-Deutsche Universität (kurz: TDU) in Istanbul ist eine gemeinsam von der Republik Türkei und der Bundesrepublik Deutschland errichtete staatliche Universität. Der Campus der TDU liegt im Stadtteil Beykoz auf der asiatischen Seite des Bosporus. Die TDU befindet sich derzeit noch im Aufbau, wird aber die größte deutsche Auslandsuniversität sein.

Die Idee zur Errichtung einer Türkisch-Deutschen Universität geht zurück auf das am 8. Mai 1957 abgeschlossene Kulturabkommen zwischen den Regierungen Deutschlands und der Türkei. Erste Pläne wurden bereits in den 1990er Jahren entwickelt, wurden aber nicht realisiert. Am 30. Mai 2008 unterzeichneten der türkische Außenminister Ali Babacan, der deutsche Außenminister Frank-Walter Steinmeier sowie die deutsche Bildungsministerin Annette Schavan das Gründungsabkommen.

Die TDU startete 2013 ihren Lehrbetrieb. Jede Fakultät wird von einer deutschen Universität betreut und federführend koordiniert. Die TDU ist bereits jetzt eine im In- und Ausland anerkannte Forschungsuniversität, die mit renommierten deutschen Hochschulen zusammenarbeitet.

Gelegen in Beykoz, einem der schönsten Stadtteile Istanbuls, bietet die Universität den Studierenden ein lebendiges internationales und multilinguales Forschungsumfeld.

Innovativ ist die Ausrichtung des Studiengangs: Der Bachelor in Rechtswissenschaften an der TDU mit dem Abschluss Lisans verbindet die Traditionen des türkischen Jurastudiums mit der Kultur des deutschen und europäischen Rechts. Dies gilt für die Ausbildung und für das didaktische Konzept gleichermaßen. Dreißig Prozent der Lehrveranstaltungen findet in deutscher Sprache statt. Die Regelstudienzeit beträgt vier Jahre.

Istanbul, früher Konstantinopel, ist die bevölkerungsreichste Stadt der Türkei und deren Zentrum für Kultur, Handel, Finanzen und Medien. Mit rund 14,80 Millionen Einwohnern nahm die Metropolregion 2014 den 15. Platz unter den größten Metropolregionen der Welt ein. Mit jährlich knapp 12 Millionen Touristen aus dem Ausland ist Istanbul überdies die Stadt mit der achtgrößten Besucherzahl der Welt.

Die Stadt liegt am Nordufer des Marmarameeres auf beiden Seiten des Bosporus, also sowohl im europäischen Thrakien als auch im asiatischen Anatolien. Aufgrund ihrer weltweit einzigartigen Transitlage zwischen zwei Kontinenten und zwei Meeresgebieten, dem Schwarzen und dem Mittelmeer, ist sie einer der wichtigsten Knotenpunkte für Verkehr und Logistik auf internationaler wie nationaler Ebene.

Im Jahr 660 v. Chr. unter dem Namen Byzantion gegründet, kann die Stadt auf eine 2600-jährige Geschichte zurückblicken. Fast 1600 Jahre lang diente sie nacheinander dem Römischen, dem Byzantinischen und dem Osmanischen Reich als Hauptstadt.

Als Sitz des ökumenischen Patriarchen und – bis 1924 – des osmanischen Kalifats war Istanbul zudem jahrhundertelang ein bedeutendes Zentrum des orthodoxen Christentums und des sunnitischen Islams.

Das Stadtbild ist von Bauten der griechisch-römischen Antike, des mittelalterlichen Byzanz sowie der neuzeitlichen und modernen Türkei geprägt. Paläste gehören ebenso dazu wie zahlreiche Moscheen, Kirchen und Synagogen. Aufgrund ihrer Einzigartigkeit wurde die historische Altstadt von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt. 2010 war Istanbul Kulturhauptstadt Europas.

 

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